GESCHICHTE DER STRECKE

Strecke Feistritztalbahn

tl_files/feistritztalbahn/bahn/feistritztalbahn_strecke.jpgIn Weiz geht die Fahrt los. In einem großen Bogen umfährt die Feistritztalbahn die Stadt und dampft in die erste Steigung. Hier ist links die barocke Wallfahrtskirche auf dem Weizberg schön zu sehen.

Die Feistritztalbahn ist über 100 Jahre alt und wurde am 15. Dezember 1911 eröffnet. Sie ist übrigens die einzige Lokalbahn Österreichs, die ohne staatliche Unterstützung gebaut wurde.

Ihre Strecke ist 24 Kilometer lang. Arbeiter aus der Türkei, Italien und Slowenien haben sie in nur 27 Monaten gebaut, außerdem noch 4 Bahnhöfe, 3 Tunnels und 9 Viadukte. Die Trassenverlängerung nach Ratten (18 Kilometer) ist heute ein Radweg.

Das Grub-Viadukt ist das mächtigste und längste auf der ganzen Fahrt. Es ist 275m lang, hat 13 Bögen und ist außerdem das erste Viadukt der k. und k. Monarchie, das ganz aus Beton gebaut wurde. Am besten sieht es man es bald nach Weiz auf der rechten Seite der Feistritztalbahn.

Bald nach dem Grub-Viadukt wartet schon die nächste Streckenattraktion: der Hart-Puch-Tunnel ist mit 222 m der längste der Strecke. Danach folgt eine abschüssige Waldstrecke vorbei an Schloss Külml und über das Feistritz-Viadukt.

Früher ist die Feistritztalbahn bis nach Ratten gefahren und hat die Kohle, die dort bis 1960 abgebaut wurde, nach Weiz gebracht. Heute ist das wichtigste Frachtgut Talk, der im Rabenwald abgebaut, mit einer Seilbahn zu Tal gebracht, in Oberfeistritz auf spezielle Güterwaggons verladen und schließlich nach Weiz gefahren wird.

Hier in Anger hat die Dampflok ihre erste Verschnaufpause. Sie fasst Wasser, damit sie den steilen Anstieg nach Birkfeld schafft. Die Wasserkräne rechts neben den Gleisen stammen aus der Anfangszeit und sind noch im Original erhalten.

In Anger gibt es auch ein Eisenbahnhotel - eine Übernachtungsmöglichkeit der Sonderklasse. Denn hier steht der einzige Schmalspur-Schlafwagen Mitteleuropas. Einfach kurios und ein unvergesslicher Verweilort. Angebot buchbar ab Juli 2014: Hotel Angerer Hof, 03175 / 2279, www.angerer-hof.at

Um Kosten zu sparen, wurde die Feistritztalbahn als Schmalspur gebaut. Sie ist nur 760 mm breit, in der Bahnsprache heißt diese Spurweite auch: Bosnische Spur.

Das eigenwillige Aussehen des Hollersbach-Viadukts kurz vor Birkfeld erinnert an das Hochwasser der Feistritz im Jahr 1918. Damals wurde ein Pfeiler weggerissen und mit einer Eisenkonstruktion ersetzt, die drei anderen sind in der ursprünglichen Bruchstein-Bauweise erhalten. 

Die Feistritztalbahn wird mit Braunkohle aus Polen geheizt, die hier in Birkfeld lagert. Rund 1.000 kg verbraucht sie pro Fahrt und ca. 90 Tonnen pro Jahr. In Birkfeld befinden sich auch Lokschuppen und Werkstätten der Feistritztalbahn für ihre Wartung und Reparatur.

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